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Prof. Christian Schwarzenegger, Dr. Mirjam Loewe-Baur, MA Lorenz Biberstein
Kommt es zu einem Gewaltdelikt (z. B. innerhalb der Familie oder gegenüber Behördenmitgliedern) zeigt sich häufig, dass vor der Tat gewisse Alarmzeichen (z. B. Drohungen oder auffälliges Verhalten) bestanden hatten. Das präventive Ziel der Kantonspolizei ist es, diese Alarmzeichen rechtzeitig zu erkennen und Gewalttaten zu verhindern.
Dazu wurde im Kanton Zürich per Anfang 2015 unter der Leitung der Präventionsabteilung der Kantonspolizei Zürich das Kantonale Bedrohungsmanagement aufgebaut. Im Rahmen dieses Netzwerkes wurde die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Behörden / Institutionen verbessert und institutionalisiert. Besteht von Seite einer Behörde / Institution der Verdacht, dass jemand eine Gefahr für sich selbst oder für andere Personen darstellt, erfolgt eine Meldung an die Polizei, welche erste Abklärungen trifft und über allfällige Sofortmassnahmen entscheidet. Der Dienst Gewaltschutz der Präventionsabteilung übernimmt dabei eine koordinierende Funktion und übernimmt Fälle, welche aufgrund ihrer diffusen, strafrechtlich (noch) nicht fassbaren Konstellation und Komplexität Fachwissen im Bereich Risikoeinschätzung erfordern.
Im Sinne der Qualitätssicherung führte das Kriminologische Institut im Auftrag der Kantonspolizei Zürich eine Evaluation des Kantonalen Bedrohungsmanagements durch. Da eine Ergebnisevaluation aus methodischen und ethischen Gründen nicht durchführbar war, wurde eine Prozessevaluation durchgeführt, welche sich auf die Strukturen, Abläufe und Inhalte des Bedrohungsmanagements konzentriert. Ziel der Evaluation war, Aussagen zur Wirksamkeit – spezifisch zur geforderten Institutionalisierung der interdisziplinären Zusammenarbeit – zu formulieren und allfällige Optimierungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Um die Evaluationsfragen zu beantworten wurde einerseits eine online-Befragung unter den Mitgliedern des Kantonalen Bedrohungsmanagements (Netzwerkpartner) und andererseits qualitative Interviews mit Vertretern der beteiligten Partnerstellen (z. B. Fachstelle Forensic Assessment, Staatsanwaltschaft, Zwangsmassnahmengericht, KESB etc.) durchgeführt. Die Resultate der Umfrage, der qualitativen Gespräche, sowie einer umfassenden Literaturrecherche, wurden zu einem Schlussbericht verarbeitet, wobei konkrete Massnahmen vorgeschlagen wurden.
Keywords: Gewaltprävention, Evaluation
In Zusammenarbeit mit: Präventionsabteilung Kantonspolizei Zürich
Projektdauer: Januar 2019 - Februar 2020
Dr. Patrik Manzoni, MS Ladina Cavelti, Prof. Christian Schwarzenegger
In ihrer täglichen Arbeit bewegt sich die Stadtpolizei Zürich in einem urbanen Raum, in dem verschiedene Lebens- und Sichtweisen aufeinandertreffen. Handlungen von besonders uniformierten Polizistinnen und Polizisten sind oftmals kontroversen Wahrnehmungen ausgesetzt, und damit auch der Kritik.
Die Stadtpolizei Zürich beauftragt das Kriminologische Institut der Universität Zürich als externe Begleitung mit der Durchführung einer Untersuchung zum Ausmass und den Ursachen der verbalen und physischen Übergriffen auf Polizistinnen und Polizisten aus Gruppen. Der Auftrag ist Bestandteil des Projekts „Polizeiarbeit in urbanen Spannungsfeldern (PiuS)“ und wird von einer Stadtpolizei-internen Projektgruppe begleitet.
Ziel des Forschungsauftrages ist die Beschreibung und Analyse der Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten, mit speziellem Fokus auf Gewalt und Drohung, die aus einer Gruppe entsteht. Von Interesse sind zudem mögliche Ursachen von Gewalt aus einer Gruppe sowie die typischen Verläufe von Gewalteskalationen.
Neben der Aufarbeitung des aktuellen Wissensstands zum Thema Gewalt und Drohung gegen Polizei erfolgt eine Analyse der polizeilich registrierten Vorfälle, in denen jeweils mindestens drei beschuldigte Personen beteiligt sind. Ergänzend dazu wurden Befragungen mit eigens erstelltem Leitfaden durchgeführt, sowohl mit betroffenen Polizistinnen und Polizisten wie auch mit beschuldigten Personen.
Aus dem erhobenen Datenmaterial stellt das Forschungsteam des Kriminologischen Instituts einen Katalog an Empfehlungen für die Stadtpolizei Zürich aus, die auch allgemeinere Präventionsmöglichkeiten beinhaltet.
Keywords: Gewalt gegen Polizei, Polizeiarbeit, Gruppengewalt
In Zusammenarbeit mit: Stadtpolizei Zürich
Publikation: Bericht auf der Seite des Sicherheitsdepartements und direkter Link (Achtung: öffnet ein PDF)
Projektdauer: Juni 2016 - Juli 2017
Prof. Christian Schwarzenegger, Dr. Patrik Manzoni, Dr. Mirjam Loewe-Baur
Das Kriminologische Institut der Universität Zürich führt im Rahmen des vom Bundesamt für Justiz unterstützten „Modellversuchs Risikoorientierter Sanktionenvollzug“ (nachfolgend mit ROS abgekürzt) eine Ergebnisevaluation durch.
ROS hat das Ziel, den Strafvollzug in ein strukturiertes, mehrstufiges Prozessmodell zu integrieren, welches sich an empirischen Erkenntnissen des Strafvollzugs orientiert. Der Fokus wird dabei auf die soziale Reintegration und Rückfallprävention gerichtet. Zu Beginn des Prozesses steht eine Triagierung der straffälligen Personen mittels eines neu entwickelten Instruments, welches über den weiteren Interventionsbedarf einer Person bestimmt. Die Ergebnisevaluation bezieht sich vorwiegend auf die Bestimmung der Güte (Reliabilität und Validität) des Triagierungsinstruments.
Weiter wird eine Basisrate der Rückfälligkeit von Personen erhoben, deren Strafe vor ROS vollzogen wurde. Diese Basisrate soll dann in einigen Jahren mit der Rückfälligkeit von Personen verglichen werden, deren Strafe nach der Implementierung von ROS vollzogen wurde. Daraus soll eine Aussage zur Wirksamkeit von ROS in Bezug auf die Rückfälligkeit ermöglicht werden.
Keywords: Rückfälligkeit, Risikoorientierung, Strafvollzug
Unterstützt durch: Amt für Justizvollzug Kanton Zürich
Projektdauer: Jan 2010 to Sep 2013
Dr. Patrik Manzoni, lic. phil. Rahel Fischbacher,Prof. Christian Schwarzenegger
Das Ziel dieses Projekts ist die Konzeption eines Sets von Kern- und optionalen Standardindikatoren zur periodischen Erfassung der Sicherheitslage bezüglich Kriminalität in Österreich. Aus amtlichen Statistiken (vorwiegend polizeiliche Kriminalstatistik) zur Kriminalität im Hellfeld und aus Dunkelfeld-Befragungsdaten werden sinnvolle Indikatoren zur Dokumentation der Entwicklung in Kernbereichen des Kriminalitätsgeschehens vorgeschlagen. Die periodische Erhebung eines solchen Kriminalitätsmonitors soll zur nationalen und regionalen Identifikation von problematischen Bereichen und Tendenzen dienen. Relevante Bereiche der Sicherheitslage auf Ebene von Befragungen sind Opfererfahrungen, selbstberichtete Delinquenz, persönliche Schutzmassnahmen gegen Kriminalität, wie auch kriminalitätsrelevante Einstellungen wie die Kriminalitätsfurcht. Die Indikatoren der Kriminalitätssituation sollen sich sowohl auf die Gesamtbevölkerung wie auch auf besondere Risikogruppen (z.B. Jugendliche) oder besonders vulnerable Bevölkerungsgruppen (ältere Menschen) richten.
Keywords: Kriminalität, Sicherheit, Indikatoren, Hellfeld, Dunkelfeld, Monitor
In Zusammenarbeit mit: Kuratorium für Verkehrssicherheit KFV, Wien
Projektdauer: Mai 2013 – September 2013
Prof. Christian Schwarzenegger, Dr. Patrik Manzoni, Dr. lic. phil. Rahel Ott-Fischbacher
Das Projekt „Internationale Schüler/innen-Befragung in Österreich (ISRD-3)“ beinhaltet eine Bestandsaufnahme der Erfahrungen Jugendlicher mit erlittener und selbst ausgeübter Kriminalität sowie anderem jugendtypischen Problemverhalten wie beispielsweise Alkoholkonsum oder Schulschwänzen. Anhand einer Reihe von Konzepten zur Lebenswelt von Jugendlichen in den Bereichen Familien, Schule und Freizeit können Untersuchungen zu Zusammenhängen zwischen Kriminalität und Erklärungsfaktoren vorgenommen werden. Dies erlaubt Hinweise auf mögliche Ursachen von Kriminalität, bzw. die Bestimmung jener Faktoren, die mit der Begehung von Kriminalität in Zusammenhang stehen (Risiko- und Schutzfaktoren). Ferner können auch jene Faktoren bestimmt werden, die zur Opferwerdung von Jugendlichen beitragen. Aufgrund dieser Erkenntnisse können mögliche Ansatzpunkte für Prävention und Intervention für Täter und Opfer aufgezeigt werden.
Mit einer schriftlichen und Online-Befragung in Schulen werden österreichweit mehr als 5000 Jugendliche der 7., 8. und 9. Schulstufe (ca. 12- bis 15-Jährige) in den Schulklassen befragt.
Das Projekt ist Teil der dritten internationalen „International Self-Reported Delinquency“ –Studie (ISRD-3), an der mehr als 30 Länder weltweit teilnehmen.
Veröffentlichung: Manzoni, P., Fischbacher, R., & Schwarzenegger, C. (2015). Jugendkriminalität in Österreich aus Täter- und Opferperspektive. Resultate der dritten "International Self-Report Delinquency"-Studie (ISRD-3). Zürich: Dike.
Manzoni P., Schwarzenegger C. (2018). The Influence of Earlier Parental Violence on Juvenile Delinquency: The Role of Social Bonds, European Journal on Criminal Policy and Research, https://doi.org/10.1007/s10610-018-9392-3
Keywords: Kriminalität, Jugendgewalt, Viktimisierung, Risiko- und Schutzfaktoren
In Zusammenarbeit mit: Kuratorium für Verkehrssicherheit KFV, Wien
Projektdauer: Sep 2011 – Dez 2014
Prof. Christian Schwarzenegger, Dr. iur. et lic. phil. David Studer
Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, im Auftrag des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, Wien, das Ausmass an Opferwerdung (Inzidenz und Prävalenz) unter der über 60-jährigen Wohnbevölkerung in Österreich mittels einer quantitativen Face-to-Face-Erhebung (n=2‘000) zu bestimmen. Inhaltlich geht es hierbei namentlich um klassische strafrechtliche Delikte wie Diebstahl, Körperverletzung oder Betrug (aufgeteilt in verschiedene Betrugsformen wie Trick- oder Warenbetrug), aber auch um den Schnittbereich zwischen Devianz und Delinquenz: So interessiert, in welchem Umfang Senioren und Seniorinnen aufgrund ihres Alters diskriminiert werden („Ageismus“) und welche Misshandlungen oder Vernachlässigungen („elder abuse“) diesen im Rahmen enger sozialer Kontakte (eigene Kinder, Ehepartner Pflegepersonen) widerfahren.
Das Projekt enthält darüber hinaus einen umfassenden Teil zur Erfassung von Kriminalitätsfurcht, welche unterschiedlich operationalisiert wurde. Als erklärende/unabhängige Variablen dienen objektive wie subjektive Gesundheitsvariablen, Vulnerabilität, das Bestehen und die Intensität sozialer Beziehungen (Sozialkapital), Freizeitverhalten, Medienvariablen, Persönlichkeits-Traits (Ängstlichkeit), soziodemographische und geographische Variablen, u.A.m.
Aufgrund der umfassenden Variablen, welche über den klassischen Forschungsbereich der Kriminologie hinausgehen, erlaubt das Projekt die Beantwortung einer Vielzahl von Fragestellungen im Bereich Viktimisierung und Kriminalitätsfurcht. Es zeigen sich jedoch auch Berührungspunkte zu anderen Wissenschaftsdisziplinen wie der Gerontologie (z.B. Mobilität im Alter, Wohlbefindensparadoxon) oder Publizistik (Medienkonsum im Alter, Medienwirkungsforschung).
Das Projekt trägt der wachsenden politischen und demographischen Bedeutung „älterer“ Menschen und derer Probleme in der Gesellschaft Rechnung und versucht, die derzeitige Forschungslücke in Österreich im Bereich der Gerontoviktimologie zu schliessen.
In Zusammenarbeit mit: Kuratorium für Verkehrssicherheit KFV, Wien
Keywords: Viktimologie, Senioren, Ageism, Altersdiskriminierung, Kriminalitätsfurcht, Verbrechensfurcht, Elder abuse
Projektdauer: Apr 2011 – Jul 2012
Prof. Christian Schwarzenegger, Dr. Magrit Averdijk
Dieses Projekt setzt sich zum Ziel, eine umfassende kriminologische Regionalanalyse in den österreichischen Landeshauptstädten durchzuführen. Es handelt sich um eine Forschungszusammenarbeit mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit, Wien (KFV). Bei dieser Studie im urbanen Umfeld geht es einerseits um die Erfassung der subjektiven Einstellungen der Bevölkerung zu Kriminalitätsfurcht bzw. städtischen Angsträumen, der eigenen Opfererfahrungen der Bevölkerung, und deren Wahrnehmung der Polizei. Andererseits geht es um die systematische Erfassung und Auswertung der polizeilichen Kriminalstatistik und um die Einbeziehung von soziostrukturellen und situativen Merkmalen der Untersuchungsgebiete.
Die geografische Verortung der Ergebnisse ist ein zentraler Schwerpunkt der Analysen. Spezifischer wird die städtische Umgebung von Kriminalität betrachtet, und die Frage gestellt, durch welche Merkmalen städtische Angsträume geprägt werden. Dazu wurde ein spezieller Fragebogen entwickelt und eine telefonische Befragung in den Städten durchgeführt.
Keywords: Kriminalitätsfurcht, Viktimologie, Polizei, geografische Kriminologie
In Zusammenarbeit mit: Kuratorium für Verkehrssicherheit KFV, Wien
Projektdauer: April 2011-Dezember 2012
Prof. Christian Schwarzenegger, Prof. Dr. iur. Sarah Summers
Criminal law can no longer be neatly categorised as the product and responsibility of domestic law. That this is true is emphasised by the ever increasing amount of legislation stemming from the European Union (EU) which either directly or indirectly impacts on the criminal law. Much of the regulation adopted has particular relevance in the field of information technology (which encompasses both the internet and other means of communication) as the advances in information an communications pollibilites have not only opened up new avenues for businesses and individuals but also for those involved in the commission crime.
The 18 month project will involve the production of a research report which will focus on a dermination of the current and probable future influence of EU criminal law on Swiss law with special reference to the particular field of information technology, encompassing internet criminality and criminal matters relating to other mechanisms of communications technology. The first part will contain an examination of the nature of the legislation affecting criminal law on the EU level and an analysis of why the responsibility for producing criminal legislation has passed to the EU. The second section will comprise an in depth survey of the provisions affecting IT law to establish how the decisions and directives have been implemented and if and how states have deviated from the laws. On the basis of these findings the success of the harmonisation project will be evaluated and the implications for Switzerland will be assessed. The report will conclude with a theoretical evaluation of EU criminal law and will set out a "priority list" of legislative steps to be considered in Switzerland in response to the challenges emanating from the EU in this area.
Duration of Project: Mai 2010 - Sept. 2013
Dr. Patrik Manzoni, Prof. Christian Schwarzenegger
Abstract:
Das Ziel dieses Projekts besteht in der Konzipierung einer wiederkehrenden Repräsentativbefragung, die Einstellungen der österreichischen Bevölkerung zu Sicherheits- und Präventionsfragen erfasst. Der Fragebogen soll wissenschaftlich fundierte Indikatoren für die Einstellungen zur Sicherheit in den Bereichen Kriminalität, Verkehr, Haushalt und Freizeit enthalten. Dabei soll der Präventionsmonitor möglichst auf Indikatoren von bestehenden lokalen, nationalen oder europäischen Befragungen basieren, um Vergleichsmöglichkeiten herzustellen. Die Ergebnisse sollen der Bundesregierung, den Landesregierungen sowie den Städten und Gemeinden die Einschätzung von problematischen Entwicklungen der Sicherheitslage aus der Sicht der österreichischen Bevölkerung ermöglichen. Auf der Basis dieses Konzepts wurde im Jahr 2011 eine telefonische Repräsentativbefragung bei rund 1000 Befragten durchgeführt.
Keywords: Prävention, Kriminalität, Einstellungen, Monitor-Befragung
In Zusammenarbeit mit: KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit), Wien
Projektdauer: Januar bis März 2011
Prof. Dr. C. Schwarzenegger, Dr. P. Manzoni, lic. phil. Dominik Schletti
Wie das Wetter und die wirtschaftliche Konjunktur lässt sich auch die Kriminalität prinzipiell voraussagen. Der Vorteil liegt auf der Hand: In Gebieten mit prognostiziertem Kriminalitätsanstieg kann die Polizei zum Vorneherein kriminalpräventiv tätig werden – alleine oder im Verbund mit relevanten Akteuren im Feld.
In einer Pilotstudie wird die Machbarkeit/Umsetzung eines Instruments zur Prognose des Kriminalitätsausmasses in städtischen Gebieten überprüft. Ein solches Prognose-Tool versteht sich als quantitatives Frühwarnsystem auf Ebene von Gebieten, das im Einzelfall durch qualitative Problem-Analysen im Gebiet ergänzt werden muss. Dieses Tool soll für verschiedene Deliktsbereiche anzeigen, wo mit Veränderungen zu rechnen ist, die spezifischer polizeilicher Aktivitäten bedürfen. Wesentliche Aspekte des Prognose-Tools sind dabei die Tauglichkeit für die mittel- und langfristige Prävention sowie die Anwendbarkeit auf Jugendkriminalität.
Die Studie wird die Möglichkeiten und Voraussetzungen zur Umsetzung eines solchen Tools aufzeigen unter Berücksichtigung aller verfügbaren demografischen und räumlichen Daten für die Stadt Zürich. Ebenso werden geeignete Prognosemodelle für verschiedene Deliktsbereiche entwickelt und hinsichtlich ihrer Genauigkeit analysiert.
Keywords: Kriminalität, Prognose, crime forecasting, Prävention
In Zusammenarbeit mit: Stadtpolizei Zürich, Abteilung Prävention
Projektdauer: Sep. 2008 bis Dez. 2010
Prof. Christian Schwarzenegger, Dr. Patrik Manzoni, Dr. iur. et lic. phil. David Studer, lic. iur. C. Leanza
Zusammenfassung: In der Schweiz fehlen repräsentative Studien, die auf differenzierte Art und Weise die Einstellung der Bevölkerung zur Sterbehilfe und Suizidbeihilfe abbilden und analysieren. Noch immer ist wenig bekannt, welches die Gründe für eine zustimmende oder ablehnende Einstellung gegenüber Sterbehilfeformen sind. Die vorliegende Studie will hier – theoriegeleitet, aber durchaus auch in explorativer Absicht – Zusammenhänge mit grundlegenden Wertorientierungen und allgemeinen gesellschaftlichen und individuellen Einstellungen überprüfen. Dazu wurden zwei repräsentative Umfragen durchgeführt. Erstens wurde mittels einer repräsentativen telefonischen Befragung von rund 1500 Personen aus der Schweizerischen Wohnbevölkerung die Zustimmung zu verschiedenen Formen der Sterbehilfe (aktiv, indirekt aktiv und passiv) und der Suizidbeihilfe in Abhängigkeit von verschiedenen klinischen Handlungskontexten und Merkmalen von Patienten erfasst. Zweitens wurden mittels desselben Fragebogens in einer schriftlichen Befragung erhoben, welche Einstellungen zu diesen end-of-life-Entscheidungen unter Praktikern der Justiz (Richter/innen, Staatsanwälte/-innen, Rechtsanwälte/-innen) und der Medizin aus elf verschiedenen Spezialgebieten bestehen. In der Diskussion über die juristischen und praktischen Grenzen der Sterbehilfe und Suizidbeihilfe sind diese Berufsgruppen von zentraler Bedeutung. Das Projekt ermöglicht, Einstellungsunterschiede festzustellen und deren Ursachen zu analysieren.
Keywords: Assisted suicide, euthanasia, attitudes, population survey, physicians, lawyers
Unterstützt durch: Schweizerischer Nationalfonds (SNF) und AVINA Stiftung
Projektdauer: Jan. bis Dez. 2010
Publikationen (Auswahl):
Schwarzenegger, C.; Manzoni, P.; Studer, D.; Leanza, C. (2010). Was die Schweizer Bevöl-kerung von Sterbehilfe und Suizidbeihilfe hält. Jusletter 13. September 2010. http://jusletter.weblaw.ch/juslissues/2010/584.html
Schwarzenegger C., Manzoni P., Studer D., Leanza C. (2013). Attitudes towards Euthanasia and Assisted Suicide in Switzerland - Results of a National Study, in: Kuhn A., Margot P., Aebi M. F., Schwarzenegger C., Donatsch A., Jositsch D. (Hrsg.), Kriminologie, Kriminalpo-litik und Strafrecht aus internationaler Perspektive, Festschrift für Martin Killias zum 65. Ge-burtstag, Bern: Stämpfli Verlag, S.425-446.
Für weitere Publikationen vgl. auch die Publikationsliste von Prof. Schwarzenegger:
Prof. Christian Schwarzenegger, Dr. Patrik Manzoni
In den letzten Jahren ist in der Schweiz eine steigende Anzahl Jugendlicher festzustellen, die wegen eines Gewaltdelikts polizeilich registriert oder deswegen verurteilt wurden. Diese Entwicklung im Hellfeld muss aber nicht zwingend die Entwicklung im Dunkelfeld, d.h. das reale Gewaltgeschehen von jungen Personen, wiederspiegeln. Zur genaueren Einschätzung der Entwicklung im Hellfeld wäre deshalb eine Dunkelfeldbefragung nötig. Zum heutigen Zeitpunkt besteht aber keine systematische schweizweite Erhebung, die das Ausmass an ju-gendlichem Gewaltverhalten verlässlich einzuschätzen wüsste und problematische Trends aufzuzeigen vermag, zu denen Massnahmen ergriffen würde. In dieser Machbarkeitsstudie werden verschiedene Möglichkeiten zur Konzeption einer re-gelmässig stattfindenden, nationalen Dunkelfeldbefragung (self-report survey) aufgezeigt und wie der Erkenntnisgewinn im Verhältnis zu den Kosten eines solchen Unterfangens steht. Hierzu wird neben einer Literaturübersicht eine Expertenbefragung von nationalen und euro-päischen Experten auf diesem Gebiet durchgeführt. This feasibility study explores different conceptualisations for a repeated national self-report survey of violence among youth and young adults. Possible concepts are developed by means of a literature review and consulting Swiss and European experts. Additionally, expected benefits will be compared with the costs incurred by different concepts.
Keywords: Violence, youth, juveniles, self-report survey, feasibility study
Unterstützt durch: Bundesamt für Sozialversicherung (BSV)
Projektdauer: Jan 2010 to Nov 2010
Manzoni_et_al_2011_Dunkelfeldbefragung_Machbarkeitsstudie_BSV (PDF, 2 MB)
Prof. Christian Schwarzenegger, Dr. Patrik Manzoni, Dr. U. Thalmann
In diesem Projekt werden zwei Ziele verfolgt. Erstens werden die Grundlagen für ein polizeiliches „Crime Mapping“-Instrument erarbeitet. Ein solches Instrument soll Datenanalysen zur Bestimmung von Brennpunkten der Kriminalität (‚crime hot spots’) wie auch Kriminalitätsprognosen ermöglichen. Auf einer konzeptionellen Ebene werden die zentralen Indikatoren und Indizes, sowie Erklärungsfaktoren für die räumliche Variation von Kriminalitätsbelastungen in der Stadt Zürich aufgezeigt. Zur Umsetzung dieses Tools werden bestehende Datenquellen hinsichtlich geeigneter sozialer und räumlicher Indikatoren durchleuchtet und zusammengetragen.
Ein zweites Ziel dieses Projekts besteht in der Planung und Evaluation einer polizeilichen Interventionsstudie zur Reduktion von Einbruchdiebstahl. In einem (quasi-experimentellen) Kontrollgruppendesign werden polizeiliche Massnahmen während eines Jahres in verschiedenen Zielgebieten umgesetzt und auf ihre Wirksamkeit hin untersucht.
Keywords: Kriminalitätsanalyse, Crime mapping, Einbruchdiebstahl, Prävention, Intervention,
In Zusammenarbeit mit: Stadtpolizei Zürich, Abteilung Prävention
Projektdauer: Juli 2006 bis Sep. 2008