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Nachfolgend werden die Forschungsprojekte vorgestellt, die am Lehrstuhl von Prof. Dr. Hans-Ueli Vogt im Rahmen des Forschungsschwerpunktes Corporate Governance verfolgt werden.
Im Frühjahr 2012 ist die Publikation "Aktionärsdemokratie. Über die Möglichkeiten und Grenzen der Verwirklichung eines politischen Leitbildes im Aktienrecht" im Dike-Verlag erschienen:
Ein Ausbau der Aktionärsdemokratie und die Stärkung der Aktionärsrechte sind das Gebot der Stunde im Aktienrecht und darum die Hauptziele der laufenden Aktienrechtsrevision. Die vorliegende Publikation untersucht, inwieweit die Bezugnahme auf das politische Leitbild der Demokratie im Aktienrecht tragfähig ist. Sie geht sodann den drei Kernanliegen einer Aktionärsdemokratie nach: der funktions- und systemgerechten Aufgabenverteilung in der Aktiengesellschaft, der Legitimität der Aktionärsentscheidungen und der Rechenschaft der Unternehmensleitung gegenüber den Aktionären. Unter diesen Gesichtspunkten werden verschiedene Vorschläge im Rahmen der Aktienrechtsrevision, der Volksinitiative «gegen die Abzockerei» und der verschiedenen Gegenentwürfe zur Initiative kritisch gewürdigt, und es werden eigene Regelungsvorschläge unterbreitet. Konkret behandelt werden namentlich die folgenden Themen: Zuständigkeiten der Generalversammlung im Bereich der Entschädigung von Verwaltungsrat und Management (als zentrale Frage der «compensation governance»); Vergütungsausschüsse; Aktionärsausschüsse; Institutionelle Stimmrechtsvertretung und andere Formen der Stimmrechtsausübung durch Intermediäre (Nominees, institutionelle Anleger usw.); Verantwortlichkeit der Organe in aufrechtstehenden Gesellschaften.
Im Rahmen dieses Projekts werden aktien- und finanzmarktrechtliche Fragen der Vergütung der Unternehmensleitung analysiert und verschiedene Ansätze einer Regulierung in rechtsvergleichender Sicht untersucht. Im Vordergrund steht eine Auseinandersetzung mit den Gesetzesvorschlägen im Rahmen der Aktienrechtsrevision und mit der Volksinitiative "gegen die Abzockerei".
Eine Buchpublikation, basierend auf verschiedenen Stellungnahmen von Prof. Vogt im Rahmen der laufenden Aktienrechtsrevision, ist in Vorbereitung.
Der Vortrag von Prof. Dr. Hans-Ueli Vogt über "The Need for Corporate Governance Reforms in the Wake of the Financial Crisis" betonte, dass die Finanzkrise auch als Corporate-Governance-Krise zu sehen ist. Angesprochen wurden unter anderem das Risikomanagement, die Rolle der Unternehmenstransparenz, die Bedeutung der Zusammensetzung des Verwaltungsrates, die Vergütung und die Verantwortlichkeit der Unternehmensleitung und die Corporate Social Responsibility. Des Weiteren wurde untersucht, ob sich die Systemrelevanz von Unternehmen in deren Corporate Governance widerspiegeln sollte und, wenn ja, wie.
Im Zusammenhang mit der laufenden Aktienrechtsrevision hat Prof.
Dr. Hans-Ueli Vogt verschiedene Stellungnahme zu Handen des Bundesamtes für Justiz verfasst und sich in der Kommission für Rechtsfragen des Ständerates geäussert (siehe die Hinweise oben bei Vergütung der Unternehmensleitung) dem er zu Gesetzesvorschlägen Stellung nahm, die schliesslich in den bundesrätlichen Entwurf zur Änderung des Obligationenrechts (Aktienrecht) vom 5. Dezember 2008 mündeten.
Das Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, die Praxis der Corporate Governance in Schweizer KMU zu untersuchen und zu beschreiben, einen allfälligen Handlungsbedarf festzustellen und Empfehlungen zur Corporate Governance in KMU auszuarbeiten.
Der erste Schritt des Projekts, die theoretische Erarbeitung der Be-
dingungen des Einbezugs von KMU in die Debatte über Corporate Governance, wurde bereits 2007 teilweise realisiert. Damals wurde auch eine erste Umfrage zum Thema durchgeführt, welche 2009 - nun breiter angelegt - wiederholt worden ist.
Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes Corporate Governance werden auch Grundfragen des Gesellschaftsrechts - theoretische, aber auch rechtsvergleichende und rechtspolitische - bearbeitet:
Die weiteren Publikationen und Vorträge zum Aktienrecht finden Sie auf der Publikationsliste.