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In Gedenken an Prof. em. Dr. iur. Marcel Senn (†)
Kurzbeschrieb
Thematisch erarbeiten wir rechtshistorische Formen der «Herrschaft im Mittelalter» mit dem zeitlichen Schwerpunkt auf das 12. bis etwa Mitte 14. Jahrhundert. Teilnehmende sind in erster Linie Studierende der RWF im Master- und Bachelorprogramm.
Unter der Herrschaft verstehen wir (provisorisch i.S.v. Max Weber): Die Möglichkeit eines Anweisenden aufgrund seines traditionalen, charismatischen oder rationalen Legitimitätsanspruchs die Folgsamkeit einer bestimmten Gruppe von Menschen zu finden. Gewalt, Macht oder Drohung bleiben dabei «kaserniert». Wir gehen in diesem Sinne das Thema kulturgeschichtlich an.
Um unser Verständnis den realen «Herrschaft im Mittelalter» anzunähern, verlassen wir Denkgewohnheiten und Ausdrucksweisen frühmoderner Staatlichkeit (z.B. Obrigkeit, Hoheit, Souveränität, Staat) inkl. deren Entwicklung in einer grundrechtsgeleiteten Auffassung von moderner Staatlichkeit nach 1946 (inkl. Rechtsbereiche der Privatheit und Individualität, soweit diese nicht im System des mittelalterlichen Herrschaftsbegriffs erklärt werden können) und untersuchen stattdessen «konkrete Herrschaftsstrukturen», wie diese in ihrer Zeit wahrgenommen, gelebt und der Nachwelt vermittelt wurden. Dabei haben wir uns methodologischen Fragen, wie sich «Wirklichkeiten» möglichst sachverhaltswahr feststellen lassen, zu stellen.
Die anspruchsvolleren Themen des Seminars werden «übergeordnete Strukturen von Herrschaft» im Heiligen Römischen Reich abhandeln und sind dem Masterbereich zugeordnet, die konkreteren Themen beziehen sich auf rechtsgeschichtliche Aspekte einer mittelalterlichen Stadt wie Zürich und können v.a. von Bachelorstudierenden erörtert werden.
Organisation
Bei allfälligen Fragen stehen wir Ihnen jederzeit unter der folgenden E-Mail-Adresse zur Verfügung: elisabetta.fiocchi@ius.uzh.ch