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Das schweizerische Steuersystem ist geprägt von der kantonalen Finanzautonomie und der damit einhergehenden Steuerautonomie der Kantone. Daraus können Besteuerungskonflikte zwischen den Kantonen resultieren, die ohne Gegenmassnahmen zu unerwünschten Doppel- oder gar Mehrfachbesteuerungen der steuerpflichtigen Personen führen. Das Interkantonale Steuerrecht stellt im Kern Kollisionsrecht dar. Es bestimmt, welcher Kanton bei einem interkantonalen Steuersachverhalt, seine Besteuerungsbefugnis ausüben darf. Es regelt Sachverhalte, in denen eine steuerpflichtige Person zu mehreren Kantonen bestimmte Anknüpfungspunkte aufweist (Wohnsitz, Geschäftstätigkeit, Grundbesitz etc.). Als weltweites Unikum beruhen die Regeln der interkantonalen Steuerausscheidung weitestgehend auf bundesgerichtlicher Rechtsprechung.
Die grundlegenden Prinzipien des interkantonalen Steuerrechts werden anhand von Fallbeispielen und Bundesgerichtsentscheiden dargestellt. Dabei erlangen die Studierenden Grundkenntnisse zu den Steuerdomizilen, den Ausscheidungsmethoden und der konkreten Steuerausscheidung im Einzelfall. Schliesslich wird auf verfahrensrechtliche Besonderheiten eingegangen.
Lernziel ist, dass die Studierenden in der Lage sind, interkantonale Doppelbesteuerungen zu erkennen und aufgrund der geltenden Regelungen und Rechtsprechung darzulegen, wie diese vermieden werden.
Folien und allfällige weitere Dokumente werden auf der Lernplattform OLAT veröffentlicht, welche unter Unterlagen erreicht werden kann.
Es findet eine mündliche Prüfung am Ende des Semesters statt.