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Mittwoch, 19. Dezember 2018, 17:15 Uhr, Raum KO2-F-180
Dieser Vortrag untersucht das Klima brodelnder Wut, die die meisten modernen Demokratien verunstaltet, indem sie unbeliebte Gruppen ins Visier nimmt und beschuldigt.
Martha C. Nussbaum argumentiert, dass eine philosophische Analyse der Wut und ihrer Wurzeln in der Erfahrung der Ohnmacht uns auf unserem Weg helfen kann. Beginnend mit einem Beispiel aus der griechischen Tragödie, in der vergeltende Wut in konstruktive Arbeit und Hoffnung umgewandelt wird, konzentriert sie sich auf die Rolle des Wunsches nach ausgleichender Vergeltung in den meisten Fällen alltäglicher Wut und erörtert, dass dieser Wunsch kontraproduktiv ist, da die Wiederholung eines Verstosses diesen nicht korrigiert.
Martha C. Nussbaum betrachtet dann die Wurzeln vergeltender Wünsche, die im Erleben von Hilflosigkeit gründen und argumentiert, dass nur eine Art von Wut uns helfen kann, weiter zu kommen. Die "Transition-Anger" genannte Wut ist in die Zukunft gerichtet und hat den folgenden Inhalt: "Wie ungeheuerlich ist das! Das darf nicht wieder passieren." Diese Art von Wut meidet den Vergeltungswunsch zugunsten konstruktiver Arbeit und Hoffnung. Martha C. Nussbaum zeigt deren Bedeutung durch die Beleuchtung der US-Bürgerrechtsbewegung und der Gedanken von Martin Luther King, Jr.
Der Eintritt zum Vortrag ist frei und ohne Anmeldung. Die Platzzahl ist allerdings beschränkt, und es ist mit grossem Andrang zu rechnen. Der Vortrag wird daher zusätzlich in den Raum KOL-G-217 EV übertragen.